Orgel von Eduard Meyer (1856)
Navigation: Predöhl, 29485 Lemgow
Die Meyer-Orgel in der Hohen Kirche in Lemgow ist ein schönes Beispiel der Kunst von Eduard Meyer, dem Sohn des hannoverschen Hoforgelbauers Ernst Wilhelm Meyer. Das Instrument kann mit seinen charaktervollen und verschiedenartigen Grundstimmen den verhältnismäßig langen Kirchraum problemlos füllen. Die Spieltraktur ist noch ursprünglich vorhanden: Die Eisenwellen – in Lederschlaufen gelagert – verursachen gerade in der Manualtraktur spürbare Reibung. Die Orgel muss mit einem gewissen Kraftaufwand gespielt werden, aber dafür „entschädigt“ ihr warmes Klangbild. Die Pedal-Posaune besitzt weite Zinkbecher, die im Bass einen sonoren (wohlklingenden) Ton erzeugen. Nach oben hin nimmt die Klangstärke deutlich ab.
Anm.: originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).
Disposition:
(17 / II/Ped)
Erstes Clavier | Zweites Clavier | Pedal | |||||||||
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Bourdon Principal Rohrflöte Octave Spitzflöte Octave Mixtur | 16’ 8’ 8’ 4’ 4’ 2’ 3f. |
| Principal Gedact Gambe Rohrflöte Waldflöte | 8’ 8’ 8’ 4’ 2’ |
| Subbaß Principal Violon Octave Posaune | 16’ 8’ 8’ 4’ 16’ |
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* | = | Posaune 16’ | mit durchschlagenden Zungen | ||||||||
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Manualumfang: Koppeln: | C, D – f''' C – c' Manualkoppel | ||||||||||
Bau-/Restaurierungsgeschichte
1856 | Erbauung durch Eduard Meyer (1806 bis 1889), den Sohn des hannoverschen Hoforgelbauers Ernst Wilhelm Meyer. |
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1911/12 | Entfernung der beiden 2’-Register zugunsten weiterer Grundstimmen: Gamba 8’ im ersten und Salicional 8’ im zweiten Manual. |
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1917 | Zwangsabgabe der Meyerschen Prospektpfeifen aus zwölflöthigem Zinn an die Heeresverwaltung für Kriegszwecke. Ersatz durch Zinkpfeifen. |
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1930 | Die Orgel erhält eine elektrische Gebläsesanlage. |
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1986 | Restaurierung der unter Denkmalschutz stehenden Orgel durch die Orgel-bauwerkstatt Alfred Führer (Wilhelmshaven). Rekonstruktion der Prospektpfeifen des Principal 8’ (erstes Manual) sowie der beiden 2’-Stimmen nach Muster noch originaler Register der Meyer-Orgel in Drennhausen (bei Winsen/Luhe). |
(Stand 18.01.2022)