Wardenburg, St. Marien

Orgel von Johann Dietrich Busch (1737) und Werner Bosch (1974)

Navigation: Diedrich-Dannemann-Straße 234, 26203 Wardenburg-Südmoslesfehn

Die Kirche St. Marien in Wardenburg wird von dem Junker von Westerholte gegründet. In ihrer ursprünglichen Funktion ist die Kirche eine Wallfahrtskirche und gleichzeitig auch eine Außenstelle der Kirche zu Westerburg. Die Marienkirche brennt jedoch im Jahr 1538 völlig nieder,. Sie wird 40 Jahre später wieder aufgebaut.

Einer aus Holz geschnitzten Marienstatue verdankt die Kirche ihre Bekanntheit über die Grenzen Wardenburgs hinaus. Diese gilt früher als wundertätig, und so kommen damals Jahr für Jahr viele Pilger nach Wardenburg. Als 1793 ein neuer Altar angeschafft wird, verschwindet das Marienbildnis jedoch.

Vor der Kirche steht noch heute der Glockenturm. Sein heutiges Aussehen erhält er aber erst 1703. Als ein starker Sturm den Turm fast vollständig zerstört, muss er wieder aufgebaut werden und dabei wird sein Aussehen verändert.

Der Orgelbauer Johann Dietrich Busch aus Itzehoe baut 1737 eine zweimanualige Orgel mit angehängtem Pedal und 13 Stimmen nach einer Disposition von Christian Vater. Schmid II (Oldenburg) verändert 1844 die Disposition des Instruments. Außerdem erhält die Orgel ein selbständiges Pedal und eine Manual- und Pedalkoppel. Bei einer umfangreichen Restaurierung 1930 durch die Firma Rohlfing (Osnabrück) wird die Orgel unter anderem auf Normalstimmung gebracht und es werden Register verändert. Alfred Führer (Wilhelmshaven) verändert zunächst 1960 die Orgel, bevor 1974 die Orgelbaufirma Werner Bosch aus Kassel das Instrument unter Verwendung noch vorhandener Pfeifen von 1737 umbaut.


Anm.:
originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).

Disposition:

(19 / HW/BW/Ped)

Hauptwerk

Brustwerk

Pedal

 

Principal
Gedackt
Gemshorn
Quinte
Oktave
Sesquialtera
Mixtur
Dulzian
Trompete

4

8

4

22/3

2

2f.

4f. 11/3

16

8

 

*

*

*

*

*

*

Gedackt
Gedackt
Waldflöte
Scharf

8

4

2

3f. 1

 



*

Subbass
Oktave
Oktave
Spillflöte
Mixtur
Fagott

16

8

4

2

4f. 2

16

 


Pfeifenwerk:

 

*

(  )

=

=

1737

1974 (kein Zeichen)

Johann Dietrich Busch, Disposition: Christian Vater

Firma Werner Bosch

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:
Pedalumfang:
Koppeln:

C – g'''

C – d'

BW/HW, HW/Ped, BW/Ped


Bau-/Restaurierungsgeschichte

1737

Neubau durch Johann Dietrich Busch (Itzehoe) nach einer Disposition von Christian Vater: zwei-manualig mit angehängtem Pedal und 13 Stimmen.

 

 

1822

Stimmung der Orgel in gleichschwebender Temperatur.

 

 

1843

Der Orgelbauer Schmid II (Oldenburg) schlägt am 06. März den Einbau von Principal 8 vor – dazu ein selbständiges Pedal von C – c' mit Subbass 16 und Posaune 16’.

 

 

1844

Schmid II schlägt am 05. Februar eine neue Disposition vor, die laut späteren Gutachten dann auch gebaut wird: zweimanualig mit selbständigem Pedal, Manual- und Pedalkoppel.

 

 

1930

Restaurierung der Orgel durch die Firma Rohlfing (Osnabrück): Die Orgel wird einen Ton tiefer auf Normalstimmung gebracht, Ausbau der tiefen Oktave im Manual C – d''' und Pedal C – d', Einbau neuer Manual- und Pedalklaviaturen, einer neuen Manual- und Pedalkoppel, neuer Wellenbretter. Außerdem: Abstrakten und Winkel in Kapseln mit Messingachsen, Einbau von einem neuen Krummhorn 8 statt der unbrauchbaren Trompete 8, einer neuen Pedalwindlade für sechs Register, zusätzlich Oktave 4, Spillpfeife 2und Rauschpfeife 2fach 22/3+21/5’. Danach besitzt die Orgel 19 Register.

 

 

1960

Umbau durch Alfred Führer (Wilhelmshaven): Änderung der Disposition, Quintade 16 wird zu Quintade 8, Principal 8 zu Oktav 4, die Mixtur wird erneuert und für die Posaune 16 wird ein Fagott 16 eingebaut.

 

 

1974

Umbau der Orgel durch die Firma Werner Bosch (Kassel): Erneuerung der Trakturen und Windladen.

 


(Stand 25.09.2009; Literatur und Quellen: Orgelatlas Oldenburg, Fritz Schild, 2008 Wilhelmshaven, S. 243; www.warden-burg.de, Abrufdatum 18.09.2009)