Blexen, St. Hippolyth

Orgel von Alfred Führer (1969) im historischen Gehäuse von Joachim Kayser (1685)

Navigation: Deichstraße 12, 26954 Blexen

St. Hippolyth in Blexen entsteht in der Zeit vom 11. bis 14. Jahrhundert. Es handelt sich im Wesentlichen um einen romanischen Saalbau. Der massive quadratische Turm ist aus Backstein gemauert und mit einem spitzen Helm bekrönt. Die Langhaus- und Chorwände bestehen teils aus Backstein, teils aus Sandstein und zeigen deutliche Veränderungen aus dem späten 19. Jahrhundert auf. Die Innenausstattung stammt größtenteils aus der frühen Barockzeit. Zu erwähnen sind hierbei die Kanzel und der Orgelprospekt (die künstlerische, verzierte Vorderseite der Orgel), die Emporen- und die Deckenbemalung. Das reiche manieristische Schnitzwerk des Altarretabels (Altares, Altaraufsatzes) stammt von Ludwig Münstermann.

Die Orgel in St. Hippolyt entstammt der Werkstatt Alfred Führers und wird im Jahr 1969 nach der alten Disposition in das Gehäuse der von Joachim Kayser (Jever) 1685 errichteten Orgel eingebaut.


Anm.: originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).

Disposition:

(22 / HW/RP/Ped)

Hauptwerk

Rückpositiv

Pedal

 

Quintade

Principal

Rohrflöte

Oktave

Nasat

Oktave

Sesquialtera

Mixtur

Trompete

Schalmey

16

8

8

4

22/3

2

2f.

4–5f. 11/3

8

4

 

Gedackt

Principal

Rohrflöte

Spitzflöte

Quinte

Scharff

Krummhorn

8

4

4

2

11/3

3f. 1’

8’

 

Subbass

Principal

Oktave

Rauschpfeife

Posaune

Trompete

16

8

4

4f. 22/3

16

8

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:

Pedalumfang:

Koppeln:

Tremulant

C – g'''

C – f'

RP/HW, HW/Ped, RP/Ped

 

Bau-/Restaurierungsgeschichte

1500

Im 16. Jahrhundert ist schon eine Orgel vorhanden.

 

 

(?)

„Meister Gerd“ (Gerd Kröger aus Oldenburg) liefert eine kleine Orgel.

 

 

1685

Orgelneubau durch Joachim Kayser (Jever) mit 18 Registern auf zwei Manualen sowie angehängtem Pedal, Manualkoppel und zwei Tremulanten.

 

 

1868

Neubau durch Johann Claussen Schmid (Oldenburg) unter Verwendung des alten Gehäuses: 18 Register auf zwei Manualen und Pedal., Koppeln II – I und I – P.

 

 

1937

Umbau durch Alfred Führer (Wilhelmshaven): die alten Prospektpfeifen des Rückpositives werden pneumatisch aus dem II. Manual angeschlossen, Einbau einer Pedalkoppel II, Änderung der Disposition.

 

 

1969

Neubau durch Alfred Führer (Wilhelmshaven) im alten Gehäuse.

 

 

1973

Einbau einer Zimbel dreifach (zusätzlich) im Hauptwerk durch Alfred Führer.

 

 

1981

Einbau eines Zimbelsternes durch die Firma Führer (Wilhelmshaven).

 

 

1991

Die Firma Führer ersetzt die Zimbel im Hauptwerk durch Schalmey 4’.

 


(Stand: 13.02.2020; Literatur und Quellen: Walter Kaufmann: Die Orgeln des alten Herzogtums Oldenburg, Oldenburg 1962; Fritz Schild: Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Wilhelmshaven 2008; www.kirche-blexen.de)

Blexen, St. Hippolyth - Orgelportrait als PDF-Datei (hier klicken zum Download)

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