Huntlosen, St. Briccius

Orgel von Orgelbauer Johann Claussen Schmid (1855)

Navigation: Kirchweg 2, 26197 Huntlosen

Die Sankt-Briccius-Kirche in Huntlosen wird um das Jahr 1250 als Wehrkirche errichtet. Sie ist die Nachfolgerin einer ersten Holzkirche aus dem 9. Jahrhundert und einer Steinkirche, die hier um 1120 errichtet worden ist. Es handelt sich um eine weitgehend ursprünglich erhaltene, gewölbte Saalkirche. In den aus nur zwei Jochen (Achsabstand zwischen zwei Säulen oder auch Pfeilern) bestehenden, rechteckigen Kirchenraum ist das Erdgeschoss des Turms einbezogen. Dieser besteht aus einem quadratischen Untergeschoss und achteckigen Obergeschoss.

Im Inneren der Kirche befindet sich eine qualitätsvolle Ausstattung, wie beispielsweise ein lebensgroßes Triumphkreuz (14. Jahrhundert), ein Taufstein von 1680 und ein Geschenk des katholischen Fürstbischofs von Münster, Ferdinand II. von Fürstenberg. Die Kanzel der Kirche entsteht vermutlich in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Bei den Renovierungsarbeiten 1991/1992 kann über dem Altar eine ca. 500 Jahre alte Deckenmalerei freigelegt werden. Das Gemälde zeigt eine Christusfigur, aus deren Mund eine Lilie und ein Schwert wachsen: Symbole für die „Reinheit und Schärfe“ der Worte Jesu.

Die Orgel wird 1855 von dem Orgelbauer Johann Claussen Schmid (Oldenburg) gebaut und kann weitgehend erhalten werden.


Anm.: originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).

Disposition:

(7 / I/Ped)

Manual

Pedal

 

Principal

Gedackt

Oktave

Flöte

Oktave

8

8

4

4

2

 

Subbass

Violon

16

8

 

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:
Pedalumfang:

Brüstungsorgel:
Koppeln:

C – f'''

C – c'

auf der Südempore, seitenspielig

I/Ped


Bau-/Restaurierungsgeschichte

1855

Neubau durch Johann Claussen Schmid (Oldenburg): sieben Register auf Manual und Pedal.

 

 

1921

Ersatz der 1918 für Kriegszwecke ausgebauten Prospektpfeifen durch Johann Martin Schmid (Oldenburg) durch Pfeifen aus aluminiertem Zink.

 

 

1948

Die Orgel erhält vermutlich durch Alfred Führer (Wilhelmshaven) anstelle der Keilbälge einen kleinen Balg und anstelle der Doppelflöte eine Mixtur 3f. 2/3.

 

 

1999

Restaurierung der Orgel durch Werner Bosch (Kassel): Anstelle der Mixtur wird eine Oktave 4 eingebaut, Einbau einer Pedalkoppel und einer neuen Pedalklaviatur, Erneuerung der Prospektpfeifen.

 


(Stand: 24.02.2020; Literatur und Quellen: Walter Kaufmann: Die Orgeln des alten Herzogtums Oldenurg, Oldenburg 1962; Fritz Schild: Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln im Gebiet der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Wilhelmshaven 2008; Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Bremen, Niedersachsen, 2. Aufl. München 1992)

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