Westerholt, Ev.-luth. Kirche

Orgel von Arnold Rohlfs (184042)

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Erst im 19. Jahrhundert erhält die ev.-luth. Kirche in Westerholt eine Orgel. Sie wird zwischen den Jahren 1840 und 1842 von Arnold Rohlfs aus Esens auf einer Empore vor dem Chor im Osten erbaut. „Durch die Orgel sind Chor und Altar verdeckt“ heißt es in der Kirchenbeschreibung von 1860. Wie in vielen ähnlichen Fällen wird daher auch hier um 1900 die Empore mit der Orgel auf die Westseite versetzt. Eine umfassende Restaurierung des Instruments führt 1988/1989 Martin Haspelmath aus Walsrode durch.

In der Disposition und der äußeren Gestalt wirkt die Westerholter Orgel fast wie ein Schwesterinstrument zu der Rohlfs-Orgel in Roggenstede. Der Prospekt (die künstlerische, verzierte Vorderseite der Orgel) wirkt gegenüber Roggenstede aber etwas „plumper“: Die Formen sind vereinfacht, die beiden schmalen Pfeifenfelder zu beiden Seiten des Mittelturms fortgefallen und die Profilkränze schlichter gestaltet. Sie bilden nach oben hin nur noch für die drei Türme den einfach gerundeten Abschluss. An die Stelle der Vasen auf den seitlichen Türmen treten große, ausgesägte Posaunenengel.


Anm.:
originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen in römischen Zahlen.

Disposition:

(8 / I/angeh. Ped)

Manual

Technische Angaben:

 

Principal

Gedact

Flötetraverse

Rohrflöte

Nassat

Octav

Mixtur

Trompete

4

8

8

4

3

2

III

8

 

P, o

++/o

+/r

o

o

o

o

r *

Manualumfang:

Pedalumfang:

Winddruck:

Tonhöhe:

Stimmung:

Klaviaturen:

3 Keilbälge:

Tremulant:

C – d'''

C – d' (angehängt)

65mmWS

normal

gleichstufig

Man: +/r, Ped: r

r

r

 


Pfeifenwerk:

 

*

o

+

++

r

=

=

=

=

=

B/D

1840–1842

1892

1962

1989

Bass und Diskant


Arnold Rohlfs (original)

Johann Diepenbrock

Alfred Führer

Martin Haspelmath (restauriert)


Bau-/Restaurierungsgeschichte

184042

Die Orgel in Westerholt wird von Arnold Rohlfs aus Esens auf einer Empore vor dem Chor im Osten erbaut.

 

 

1860

Es heißt in der Kirchenbeschreibung: „Durch die Orgel sind Chor und Altar verdeckt“.

 

 

1900

Wie in vielen ähnlichen Fällen wird auch hier die Empore mit der Orgel auf die Westseite versetzt.

 

 

1962

Im Rahmen einer gründlichen Reparatur ersetzt Alfred Führer die drei alten Keilbälge durch einen neuen Magazinbalg, erneuert die Pedalklaviatur und baut eine neue Trompete ein, nachdem dieses Register schon seit Jahren nicht mehr vorhanden ist.

 

 

1988/89

Eine umfassende Restaurierung führt Martin Haspelmath aus Walsrode durch. Dabei werden die Windversorgungsanlage mit den drei Keilbälgen und dem Tremulanten, sowie Teile der Spielmechanik, die Pedalklaviatur und die Trompete rekonstruiert. Das gesamte Pfeifenwerk wird durch gründliche Intonationsarbeiten im Klangcharakter dem Original wieder möglichst nahe gebracht, nachdem es zwischenzeitlich sehr verändert ist.

 


(Stand 22.05.2020; Literatur und Quellen: Reinhard Ruge)

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