Uelzen, St. Marien

Orgel von Hermann Eule Orgelbau (2001) im historischen Gehäuse von Johann Georg Stein (175256)

Navigation: Pastorenstr. 2, 29525 Uelzen

Die große Orgel der St.-Marien-Kirche in Uelzen steht in dem Turmgewölbe an der Westseite. Zu den großen Kunstwerken der Region gehört zweifelsfrei ihr historischer Prospekt (die künstlerische, verzierte Vorderseite der Orgel). Seit seiner Erbauung im Jahr 1756 zweimal umgestellt und baulich verändert, wird sein Originalzustand bei der großen Orgelsanierung 2001 größtenteils wiederhergestellt.

Das Orgelwerk an sich ist nach dem Umbau 2001 eine Synthese von spätbarocker mitteldeutscher Klangvorstellung und der daraus hervorgehenden deutschen Orgelromantik. Da bis auf den Orgelprospekt keine historischen Teile der Orgel die Zeit überdauern, können bei der Orgelsanierung auch moderne Elemente in das neue Konzept mit aufgenommen werden, wie beispielsweise eine große Setzeranlage. Diese Orgel ist nunmehr die größte im Lüneburger Land.

Auf dem klanglich hervorragenden Instrument kann sehr gut die Musik aller Epochen wie von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt oder Max Reger gespielt werden.


Anm.:
originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).

Disposition:

(53 / HW/BW/SW/Ped)

Hauptwerk

Schwellwerk  (ausgebaut bis g'''')

Brustpositiv

 

Quintadena

Principal

Viola di Gamba

Rohrflöte

Oktave

Spitzflöte

Nasat

Groß Sesquialtera

Oktave

Rauschpfeife

Mixtur

Trompete

Trompete

16’

8’

8’

8’

4’

4’

22/3

2f.

2’

2f.

4f.

16’

8’

 

Bordun

Geigenprinzipal

Gambe

Vox coelestis

Doppelflöte

Lieblich Gedackt

Fugara

Traversflöte

Piccolo

Quintflöte

Terzflöte

Harmonia aetheria

Trompete

Oboe

Glockenspiel

16’

8’

8’

8’

8’

8’

4’

4’

2’

22/3

13/5

3f.

8’

8’

 

Quintadena

Gedackt

Prinzipal

Salicional

Nachthorn

Oktave

Quinte

Terz

Mixtur

Dulzian

Vox humana

8’

8’

4’

4’

4’

2’

11/3

13/5

4f.

16’

8’

 


Pedal


(
Pedal)

 

Untersatz

Prinzipal

Violon

Subbaß

Oktave

Cello

Bordun

32’

16’

16’

16’

8’

8’

8’

 

Oktave

Nachthorn

Mixtur

Posaune

Trompete

Klairon

Cornett

4’

2’

16’

8’

4’

2’

 

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:
Pedalumfang:

Stimmung:
Koppeln:

C – c''''

C – g'

gleichschwebend

III/I, II/I, III/II; Pedalkoppeln: I, II, III; Super- und Subkoppeln: III/III, III/II, III/I, Subkoppel II/II

Bau-/Restaurierungsgeschichte

175256

Neubau einer Orgel (II+P/33) durch den aus Thüringen stammenden Orgelbauer Johann Georg Stein, der hier sein erstes Werk in Norddeutschland errichtet. Bemerkenswert ist der Einbau zahlreicher Grundstimmen. Im Pedal finden sich ausschließlich Register in 32’-, 16’- und 8’-Lage.

Johann Gottfried Mittag beschreibt 1756 dieses Werk in seiner Veröffentlichung „Historische Abhandlung von der Erfindung, Gebrauch, Kunst und Vollkommenheit der Orgeln”.

 

 

1859

Umbau durch Friedrich Altendorf (Hannover).

 

 

1864

Umbau durch Philipp Furtwängler (Elze).

 

 

1902

Pneumatischer Neubau (II+P/40) durch Ernst Röver. Verlegung der Orgel mit Prospekt und Gehäuse von J. G. Stein in den hinteren Teil des Turmgewölbes. Stummlegung der Prospektpfeifen.

 

 

1960/66

Neubau einer dreimanualigen Orgel (III+P/40/HW-RP-BW-Ped) durch die Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke im Gehäuse von Stein. Das völlig neue Rückpositiv wird auf die Empore vor das Hauptgehäuse gestellt. Als Rückpositiv-Prospekt wird der ursprünglich zu Steins Brustpositiv gehörende Prospektteil verwendet.

 

 

2001

Umbau und Erweiterung der Schuke-Orgel durch Hermann Eule Orgelbau Bautzen. Das Rückpositiv wird entfernt. Der hierfür zwischenzeitlich genutzte Prospekt des Brustpositivs wird als solcher wieder in das Hauptgehäuse an ursprünglicher Stelle eingesetzt.

 


(Stand 24.01.2022)