Siegelsum, Ev.-luth. Kirche

Orgel von Arnold Rohlfs (1844)

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In der kleinen, im Jahr 1822 anstelle der baufälligen Vorgängerin erbauten Kirche in Siegelsum findet sich auf der Westempore eine bemerkenswerte, kleine Brüstungsorgel. Es handelt sich um ein wahres Schmuckstück, seitdem die schöne Bemalung der Emporenbrüstung und des darauf aufgebauten flachen Orgelprospekts (der künstlerischen, verzierten Vorderseite der Orgel) wieder freigelegt ist. Zwei turmartige Felder mit den größten Pfeifen des vier Fuß hohen Prospekts rahmen das kleinere, dreigeteilte Mittelstück ein, das mit einem halbkreisförmigen Giebel mit Zimbelstern bekrönt ist. Die schmalen seitlichen Ohren enthalten je drei Attrappenpfeifen und ein sparsames Rankenwerk. Der Spieltisch ist in die rechte Seite des Orgelgehäuses eingebaut.

Das liebenswerte, kleine Werk wird von 1842 bis 1845 von Arnold Rohlfs (Esens) erbaut. Mit ihren sechs Stimmen beschränkt sich die Orgel auf den Grundstock des traditionellen Registerbestands. Ihr gut erhaltener, heller Klang – unterstützt durch die originale Keilbalganlage – ist ein schönes Zeugnis der noch im 18. Jahrhundert gründenden Orgelbaukunst der Familie Rohlfs.


Anm.:
originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen in römischen Zahlen.

Disposition:

(6 / I/angeh. Ped)

Manual

Technische Angaben:

 

Principal

Gedact

Rohrflöte

Octave

Rauschquinte

Trompet

4

8

4

2

II

8

 

P, o

r/o

o

o

o

r *

Manualumfang:

Pedalumfang:

Winddruck:

Tonhöhe:

Stimmung:

Klaviaturen:

Windlade:

3 Keilbälge:

Tremulant:

Cymbelstern:

C – f'''

C – f° (angehängt)

60mmWS

1/4Ton über normal

gleichstufig

Man: r, Ped: +

o

o

r

o/r

Pfeifenwerk:

 

*

o

r

=

=

=

B/D

1844

1978/1980

Bass und Diskant


Arnold Rohlfs (original)

Alfred Führer (restauriert)


Bau-/Restaurierungsgeschichte

184245

Bau der Orgel durch Arnold Rohlfs (Esens).

 

 

1929

Bei einer gründlichen Instandsetzung baut Max Maucher (Emden) andere Klaviaturen und Winkelbalken ein und tauscht die Trompete gegen einen Zink-Prinzipal aus.

 

 

197780

Die Orgelbauwerkstatt Führer (Wilhelmshaven) restauriert das Werk und rekonstruiert dabei die nicht mehr original erhaltenen Teile und Pfeifen.

 


(Stand 22.05.2020; Literatur und Quellen: Reinhard Ruge)

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