Fedderwarden, St. Stephanus

Orgel von Alfred Führer (1978) unter Benutzung des Gehäuses und Pfeifenmaterials von Christian Vater (1711) und Johann Claussen Schmid (1867)

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St. Stephanus in Fedderwarden ist ein einschiffiger, frühgotischer Backsteinbau mit halbrunder Ostapsis aus dem letzten Viertel des 13. Jahrhunderts. Der Westturm wird im Jahr 1875 errichtet. Das Innere der Kirche ist in drei Jochen (Achsabstand zwischen zwei Säulen oder auch Pfeilern) gewölbt. Besonders zu erwähnen ist der hölzerne Taufständer mit polygonalem (vieleckigem) Becken auf einer sitzenden Mosefigur von 1648 – es soll sich dabei um ein Geschenk Graf Anton Günthers handeln.

Die jetzige Orgel ist bereits das dritte Instrument in der Kirche. Nach Orgelbauten von Joachim Kayser (Jever) und Johann Claussen Schmid (Oldenburg) baut schließlich die Firma Alfred Führer (Wilhelmshaven) 1978 eine „alte“ neue Orgel. Dabei wird das Gehäuse und Pfeifenmaterial der Christian Vater-Orgel von 1711 aus Wildeshausen verwendet und durch vier neue Register sowie zwei alte Register der Schmid-Orgel von 1867 ergänzt.


Anm.: originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).

Disposition:

(14 / HW/BW/Ped)

Hauptwerk

Brustwerk

Pedal

 

Principal

Rohrflöte

Oktave

Quinte

Oktave

Mixtur

Trompete

8

8

4

22/3

2

4f. 11/3

8

 

*

*

*

*

*

*

Holzgedackt

Flöte

Waldflöte

Sesquialtera

8

4

2

2f.

 


*

**

Subbass

Oktave

Choralbass

16

8

4+2

 

 

*

**

 


Pfeifenwerk:

 

*

**

(  )

=

=

=

1711

1867

1978 (kein Zeichen)

Christian Vater

Johann Claussen Schmid

Alfred Führer

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:
Pedalumfang:
Koppeln:

C – g'''

C – f'

BW/HW, HW/Ped, BW/Ped


Bau-/Restaurierungsgeschichte

1702

Bau einer Orgel durch Joachim Kayser (Jever) mit einem Manual, acht Registern, Tremulant und zwei Zimbelsternen. Die im Kontrakt vom 28.04.1702 vorgesehene Spitzflöte 4’ vergisst Kayser schlicht zu machen; er entschuldigt sich damit, dass er sich vom Kontrakt keine Kopie gemacht habe.

 

 

1704

Kayser ergänzt ein angehängtes Pedal.

 

 

1867

Neubau durch Johann Claussen Schmid (Oldenburg) mit 13 Registern auf zwei Manualen und Pedal, Manualkoppel.

 

 

1922

Johann Martin Schmid (Oldenburg) ersetzt die 1918 für Kriegszwecke abgelieferten Prospektpfeifen durch Pfeifen aus Zink (C – d'') und die Trompete 8’ durch eine Gamba 8.

 

 

1936

Umbau der Orgel durch Alfred Führer (Wilhelmshaven): Zurücksetzen der Orgel bis an die Turmwand, drei Keilbälge werden durch einen Magazinbalg ersetzt, Veränderung der Disposition.

 

 

1958

Erneuter Umbau mit neuer Disposition durch Alfred Führer (Wilhelmshaven).

 

 

1978

Neubau unter Verwendung des alten Gehäuses und Pfeifenmaterials der 1711 von Christian Vater (Hannover) in Wildeshausen errichteten Orgel durch die Firma Führer (Wilhelmshaven).

 


(Stand: 23.02.2020; Literatur und Quellen: Walter Kaufmann: Die Orgeln des alten Herzogtums Oldenburg, Oldenburg 1962; Fritz Schild: Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln im Gebiet der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Wilhelmshaven 2008; Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen, 2. Aufl. München 1992)

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