Orgel von Johann Claussen Schmid (1856)
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Die St.-Lamberti-Kirche ist eine der Kirchen im oldenburgischen Land, in denen sich Werke des Bildschnitzers Ludwig Münstermann finden lassen. Für St. Lamberti erstellt er im Jahr 1616 einen Taufstein, 1626 einen Altar und 1631 das Epitaph (Grabinschrift oder Grabdenkmal in einer Kirche) des Eckwarder Vogtes Meent Siassen.
Bereits 1660 gibt es eine Orgel in St. Lamberti. Diese ist von Berendt Hus („Hueß“) gebaut worden und besitzt 17 Register verteilt auf Hauptwerk und Rückpositiv. Das Pedal ist angehängt. Johann Claussen Schmid (Oldenburg) errichtet 1856 eine neue Orgel unter Verwendung älteren Pfeifenmaterials. Das Gehäuse wird komplett erneuert. Ab 1936 verändert die Firma Alfred Führer aus Wilhelmshaven die Orgel mehrfach, bis sie schließlich 1980 ihre heutige Disposition erhält.
Anm.: originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).
Disposition:
(16 / II/Ped)
I. Manual | II. Manual | Pedal | |||||
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Principal Bordun Gedackt Oktave Quinte Piccolo Terz Mixtur Trompete | 8’ 16’ 8’ 4’ 22/3’ 2’ 13/5’ 3f. 1’ 8’ |
| Doppelgedackt Rohrflöte Oktave | 8’ 4’ 2’ |
| Subbass Violon Choralbass Posaune | 16’ 8’ 4’ 16’ |
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Manualumfang: | C – f''' C – d' II/I, I/Ped auf das ganze Werk wirkend |
Bau-/Restaurierungsgeschichte
1658–60 | Bau einer Orgel durch Berendt Hus: zweimanualig mit Rückpositiv und angehängtem Pedal, 17 Register. |
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1856 | Neubau durch Johann Claussen Schmid (Oldenburg): neues Gehäuse, zum Teil älteres Pfeifenmaterial, 14 Register auf zwei Manualen, Koppeln II/I, I/Ped. |
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1925 | Im II. Manual wird die Viola da Gamba durch Salicional ersetzt. |
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1936 | Alfred Führer (Wilhelmshaven) baut einen Magazinbalg statt der Keilbälge ein, Erneuerung der Register Oktave 4’, Piccolo 2’ und Mixtur 3f. |
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1960 | Überholung der Orgel durch Alfred Führer: neue Pedalklaviatur, zusätzlicher Balg (Schwimmer), im II. Manual wird Rohrflöte 4’ und Oktav 2’ statt Salicional und Doppelflöte eingebaut, die verwurmte Klarinette des Manual I wird ausgebaut. |
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1980 | Einbau von Quinte 22/3’ und Terz 13/5’ auf dem vakanten Platz der Klarinette durch Firma Alfred Führer, das Pedal erhält eine Anbauschleife für Choralbass 4’. |
(Stand: 21.02.2020; Literatur und Quellen: Walter Kaufmann: Die Orgeln des Alten Herzogtums Oldenburg, Oldenburg 1962; Fritz Schild: Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln im Gebiet der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Wilhelmshaven 2008)