Leer, Ev.-luth. Lutherkirche

Orgel von Jürgen Ahrend (2002) im historischen Gehäuse von Hinrich Justus Müller (1795)

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Am 24. September 1675 wird die Einweihung der ev.-luth. Lutherkirche in Leer gefeiert. Der erste Orgelbau erfolgt aber erst im Jahr 1714 durch Arp Schnitger aus Hamburg. Den zweiten Orgelneubau führt Hinrich Justus Müller aus Wittmund 1795 durch. Der dritte Orgelneubau erfolgt 1911 durch die Firma Furtwängler & Hammer unter Verwendung des barocken Orgelprospekts und der vierte Orgelneubau 1964/1966 durch den Orgelbaumeister Alfred Führer aus Wilhelmshaven hinter der „alten Fassade“.

Seit November 1993 werden die Stimmen lauter, die eine Verbesserung der Orgel in der Lutherkirche wollen. Der Orgelsachverständige der Landeskirche votiert 1996 gegen eine Restaurierung und für einen kompletten Neubau und der Kirchenvorstand fasst 1998 den Entschluss, mit der Verwirklichung eines Neubaus zu beginnen.

Am Sonntag, dem 20. Oktober 2002 kann die von dem Orgelbaumeister Jürgen Ahrend aus Leer-Loga gebaute, inzwischen fünfte Orgel der Lutherkirche feierlich eingeweiht werden. Die Orgel ziert auch heute der un-veränderte Prospekt (die künstlerische, verzierte Vorderseite der Orgel) der damaligen Müller-Orgel von 1795.


Anm.:
originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen in römischen Zahlen.

Disposition:

(39 / HW/HiW/BW/Ped)

Hauptwerk

Brustwerk

Hinterwerk

 

Bordun

Principal

Viola di Gamba

Rohrflöte

Octave

Octave

Sesquialtera

Mixtur

Trompete

Vox humana

16

8

8

8

4

2

II

IV

8

8

 

Traversflöte

Holzgedackt

Quintadena

Douceflöte

Waldflöte

Quinte

Sifflöte

Terz

Dulzian

8

8

8

4

2

11/3

1

4/5

8

 

Gemshorn

Principal

Salicional

Hohlflöte

Schwebung

Octav

Spitzflöte

Nasat

Gemshorn

Terz

Mixtur

Fagott

Basson

16

8

8

8

8

4

4

3

2

13/5

IV

16

8

Pedal

(Pedal)

 

Subbaß

Principalbaß

Octavbaß

Mixtur

16

8

4

IV

 

Posaune

Trompete

Trompete

16

8

4

 

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:

Pedalumfang:

Winddruck:

Tonhöhe:

Stimmung:

Koppeln:

Tremulant

Zimbelstern

Vogelgesang

C – f'''

C – f'

71mmWS

a = 440 Hz bei 17, 5 °C

Werckmeister III modifiziert

Man: HiW/HaW, BW/HaW; Ped: HaW/Ped, HiW/Ped


Bau-/Restaurierungsgeschichte

1714

Bau einer Orgel durch Arp Schnitger. Das Instrument besitzt 18 Register auf Hauptwerk und Brustwerk und hat ein angehängtes Pedal. Der Prinzipal ist aus Zinn. Die Orgel entsteht, nach der Fertigstellung der Schnitger-Orgel in Weener (1710).

 

 

1734

Es wird ein stummes Rückpositiv angeschafft, was die Reformierten wegen der hohen Kosten als „sehr anstößig“ bezeichnen.

 

 

1795

Der zweite Orgelneubau erfolgt durch Hinrich Justus Müller aus Wittmund. Das Orgelgehäuse stellt der Tischlermeister Budde aus Leer her und das Laub- und Schnitzwerk stammt von dem Schnitzer Diederich Koch aus Weener. Die von ihm geschaffene Rokoko-Fassade ist bis heute erhalten und steht unter Denkmalschutz.

 

 

1911

Der dritte Orgelneubau wird unter Verwendung des barocken Orgelprospekts von der Firma Furtwängler & Hammer verwirklicht.

 

 

1917

Die zinnernen Prospektpfeifen müssen an die Heeresverwaltung abgegeben werden.

 

 

1964/66

Der vierte Orgelneubau wird hinter der „alten Fassade“ durch den Orgelbaumeister Alfred Führer aus Wilhelmshaven verwirklicht.

 

 

2002

Einweihung des Neubaus von Orgelbaumeister Jürgen Ahrend aus Leer-Loga am 20. Oktober 2002.

 

 

2011

Im Hinterwerk wird die Gambe 8 durch einen Principal 8 ersetzt.

 

 

Heute

Die Orgel ziert unverändert der Prospekt der damaligen Müller-Orgel von 1795.

 


(Stand 06.05.2022; Literatur und Quellen: Homepage der Kirchengemeinde)