Hamburg, Hauptkirche St. Katharinen

Rekonstruktionsprojekt Barockorgel durch die Fa. Flentrop Orgelbouw (20092013)

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Die Hauptorgel der St.-Katharinen-Kirche in Hamburg ist eine Rekonstruktion einer berühmten Renaissance-/Barockorgel, die im Jahr 1943 zerstört wird. An ihrer Entstehung sind die Orgelbauer Scherer, Fritzsche, Stellwagen und Besser beteiligt.

Der Wiederaufbau erfolgt von 2007 bis 2013 durch die Orgelbaufirma Flentrop (Zaandam/Niederlanden). Die Schnitzarbeiten entstehen unter der Leitung der Holzbildhauerin Christiane Sandler.


Anm.:
originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).

Disposition:

(61 / IV/Ped)

Rückpositiv I

Hauptwerk II

Oberwerk III

 

Principal

Gedact

Quintadena

Octava

Hohlflöte

Blockflöte

Quintflöte

Sifflet

Scharff

Sesquialtera

Regal

Oboe d'amore

Schalmey

8

8

8

4

4

4

11/3

1

8f.

2f.

8

8

4

 

Principal

Quintadena

Bordun

Oktave

Spitzflöte

Querflöte

Octave

Oktave

Rauschpfeife

Mixtur

Trommete

Trommete

16

16

16

8

8

8

4

2

2f.

10f.

8

16

 











*

Prinzipal

Hohlflöte

Gambe

Flöte

Nasat

Waldflöte

Gemshorn

Scharf

Trommete

Zincke

Trommete

8

8

8

4

22/3

2

2

6f.

8

8

4

 



*

 


Brustwerk IV


Pedal


(Pedal)

 

Principal

Octava

Quintadena

Waldflöte

Scharff

Dulcian

Regal

8

4

4

2

7f.

16

8

 

Principal

Principal

Sub-bas

Octava

Gedact

Octava

Nachthorn

Rausch-Pfeiffe

32

16

16

8

8

4

4

2f.

 

Mixtura

Cimbel

Groß-Posaun

Posaune

Dulcian

Trommete

Krumhorn

Schallmey

Cornet-Baß

5f.

3f.

32

16

16

8

8

4

2

 

 

Pfeifenwerk:

 

*

=

=


=

18. Jhd.

1720 (ohne Bezeichnung)


2008 (ohne Bezeichnung)

originale Pfeifen

von Mattheson mitgeteilte Disposition, Registerbestand: 58stimmige Disposition (Octava 4’ im Oberwerk ergänzt) mit ca. 520 historischen Pfeifen unterschiedlicher Herkunft

der übrige Teil: Rekonstruktionen von Flentrop

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:

Pedalumfang:

Tonhöhe:

Stimmung:

Koppeln:

Tremulanten:

2 Zimbelsterne

Timpani

Vogelgeschrei

CD – d’’’

CD – d

a' = 465 Hz bei 20 °C

ungleichschwebende Temperatur nach Bach-Kellner

BW/OW, OW/HW, RP/P

für das ganze Werk, RP und BW


Bau-/Restaurierungsgeschichte

1400

Erwähnung eines Balgtreters (Calcanten).

 

 

1433

Kapitalaufnahme für die Orgel.

 

 

1520

Umbau durch Marten de Mare (Groningen).

 

 

1534

Es ist eine kleine Orgel vorhanden.

 

 

1542

Umbau durch Gregorius Vogel (Hamburg).

 

 

1551

Umbau durch Niehoff und Johansen(s-Hertogenbosch/Niederlande).

 

 

1587

Umbau durch Hans Scherer d. Ä. (Hamburg).

 

 

1605

Umbau durch Hans Scherer d. Ä. (Hamburg).

 

 

1631/33

Umbau durch Gottfried Fritzsche (Hamburg).

 

 

1636

Umbau durch Gottfried Fritzsche (Hamburg): dabei Anlage eines vierten Manuals.

 

 

1644/47

Reparatur durch Friedrich Stellwagen (Lübeck).

 

 

1674

Sechs neue Stimmen durch Friedrich Besser (Braunschweig) und Neubau Prinzipal 32 durch Joachim Richborn (Hamburg).

 

 

1741/42

Umbau durch Johann Dietrich Busch (Itzehoe).

 

 

1836

Umbau durch Johann Gottfried Wolfsteller (Hamburg).

 

 

1869

Umbau durch Christian Heinrich Wolfsteller (Hamburg).

 

 

1898

Umbau durch Ernst Gehlhaar (Bremen).

 

 

1906

Größere Reparatur durch Paul Rother (Hamburg).

 

 

1918

Ersatz von Posaune 32, Posaune 16und Subbaß 16 durch Paul Rother (Hamburg).

 

 

1943

Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bevor die bereits begonnende Auslagerung des Instruments beendet werden kann. Die geborgenen Pfeifen werden in der Krypta von St. Michaelis sichergestellt.

 

 

1962

Neubau durch die Firma Emanuel Kemper & Sohn (Lübeck) unter Benutzung von 500 Pfeifen der alten Orgel.

 

 

1988

Neue Traktur, neuer Spieltisch und Nachintonation durch Rudolf von Beckerath (Hamburg).

 

 

200813

Rekonstruktion der Barockorgel zur Wiederherstellung des Zustandes von 1720 (Überlieferung der Disposition durch Johann Mattheson) durch die Firma Flentrop Orgelbouw (Zaandam, NL).

 


(Stand 11.02.2022; Literatur und Quellen: http://www.katharinen-hamburg.de/musik/instrumente/, Abrufdatum 21.03.2017, http://www.stiftung-johann-sebastian.de/fileadmin/05-downloads/pressemappe-071105.pdf, Abrufdatum 26.02.2012, aktualisiert 21.03.2017, Günter Seggermann: Die Orgeln in Hamburg, Hamburg, Christians, 1997)