Orgel von Joachim Wagner (1738)
Navigation: Am Schloß 4, 19322 Rühstädt
Eine Inschrifttafel an der Empore der Kirche in Rühstädt besagt, dass ihre Orgel ein Geschenk von Sophia Charlotta von Grumbkow aus dem Jahr 1738 ist. Erst 1984 kann die Orgel als ein Instrument aus der Werkstatt des Brandenburger Orgelbauers Joachim Wagner identifiziert werden, der als bedeutendster Orgelbauer des preußischen Staates im ausgehenden Barock gilt. Er ist ein Vertreter der mitteldeutschen Orgelbautradition und arbeitet zwei Jahre als Geselle bei Gottfried Silbermann.
Dokumentiert sind Umbauten und Dispositionsänderungen im 19. Jahrhundert. Der Zustand des Instruments verschlechtert sich im 20. Jahrhundert. Erst anlässlich des bevorstehenden 250. Jahrestages der Erbauung kann die Orgel wieder spielfähig gemacht werden. Eine Renovierung wird 2001 nach der Übernahme des Rühstädter Pfarramtes durch einen Orgelsachverständigen Pfarrer begonnen und 2005 abgeschlossen.
Anm.: originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).
Disposition:
(10 / I)
Manual | Pedal | |||||||||
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Gedackt Rohrflöte Quinte Octav Quint Cornet Mixtur | 8’ 4’ 4’ 3’ 2’ 11/2’ 3f. 4f. |
| o/r o/r o o/r o/r r o r | ° °°°° °°°°° °°°°°° | Subbaß Posaune | 16’ 8’ |
| r r | ||
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° °° °°° °°°° °°°°° °°°°°°
r | = = = = = = = | Gedackt 8’ Pricipal 4’ Quinte 3’ Octav 2’ Quint 11/2’ Cornet 3f. 2005 | c' – c''': o; Holz: r sichtbare Pfeifen: r (komplett); Innenpfeifen: o; g'' – h'': neu e'', h'': r; bez. Nassat 3’ c''': r Mensur wie Octav 2’ ab c' Firma Orgelbau (rekonstruiert) | |||||||
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Manualumfang: Winddruck: Tonhöhe: Stimmung: | c, D – c''' C, D – c' 75mmWS 1/2Ton über normal (465 Hz bei 15 °C) Neidhard III Pedalkoppel |
Bau-/Restaurierungsgeschichte
1738 | Bau der Orgel durch Joachim Wagner. |
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1844 | Dispositionsänderung durch den Orgelbauer Friedrich Turley (Brandenburg). |
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1888/89 | Abbau und Wiederaufstellung der Orgel durch den Orgelbauer Lütkemüller (Wittstock). Veränderung der Disposition. |
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1917 | Ablieferung der Prospektpfeifen zu Kriegszwecken. |
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1984 | Zweifelsfreie Identifizierung als Wagner-Orgel. |
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1988 | Spielbarmachung anlässlich des 250. Geburtstages durch den Volkseigenen Betrieb (VEB) Orgelbau (Schuke/Potsdam). |
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2005 | Restaurierung durch die Firma Orgelbau (Waltershausen). |
(Stand 21.01.2022)