Scharnebeck, St. Marien

Orgel der Gebr. Hillebrand (1994/95) im historischen Gehäuse (1754)

Navigation: Hauptstraße 50, 21379 Scharnebeck

Anm.: originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).

Disposition:

(17 / HW/BW/Ped)

Hauptwerk

Brustwerk

Pedal

 

Prinzipal

Hohlflöte

Oktave

Nassat

Oktave

Sesquialtera

Mixtur

Trompete

8

8

4

3

2

2f.

4f.

8

 








*

Gedackt

Rohrflöte

Waldflöte

Quinte

Vox Humana

8

4

2

11/3

8

 

Subbaß

Flachflöte

Oktave

Posaune

16

8

4

16

 


Pfeifenwerk:

 

*

=

Trompete 8

Bass und Diskant

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:
Pedalumfang:

Winddruck:
Tonhöhe:
Stimmung:
Koppeln:
Bocktremulant:

Doppelkeilbalganlage
Cymbelstern

C – f'''

C – f'

72mmWS

a' = 437 Hz

wohltemperiert nach Bach/Kellner

HW/Ped, BW/HW

über das ganze Werk


Bau-/Restaurierungsgeschichte

1400

Im Scharnebecker Zisterzienserkloster (des christlichen Ordens der Zisterzienser, der aus dem Orden der Benediktiner entsteht und neben der Arbeit religiöse Praktiken wie das Gebet oder Lesungen ausübt) sind bereits im 15. Jahrhundert „Orgelspiel“ und „Organist“ belegt, jedoch nicht das zugehörige Instrument.

 

 

1700

Zerfall und Abriss der alten Kirche Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts.

 

 

1754

Eine einmanualige Orgel mit vieroktaviger Tastatur und 16 Registern wird von „anonymus“ aufgestellt. Das Gehäuse mit dem erhaltenen Prospekt (der künst-lerischen, verzierten Vorderseite der Orgel) ist eine Schenkung des Amtmanns G. L. v. d. Schulenbourg.

 

 

1895

Neubau durch Carl Johann Heinrich Röver (Stade). Es werden keine alten Pfeifen verwendet. Das Gehäuse wird um jeweils zwei Flachtürme außen erweitert und eine pneumatische Orgel eingebaut. Ebenfalls ist die (eventuell erst später eingebaute) Zimbelstern-Mechanik abgängig. Die Disposition verändert sich dementsprechend:


Disposition:

Anm.: Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen in römischen Zahlen.

(originale Schreibweise)

Hauptwerk

Positiv  (steht hinter dem HW)

Pedal

 

Bordun

Prinzipal

Gamba

Hohlflöte

Oktav

Gemshorn

Mixtur

Cornett

16

8

8

8

4

4

IV

III

 

Geigenprincipal

Salizional

Flaute Dolce

Lieblich Gedackt

Flaute amabile

8

8

8

8

4

 

Violon

Subbass

Prinzipalbass

Gedacktbass

Posaune

16

16

8

8

16

 


1939


Es erfolgt die erste
„Klangverbesserung“ durch Gustav Steinmann, Vlotho-Wehrendorf unter Verwendung einiger Röver-Register. Ab diesem Jahr wird der Kalkant durch ein „elektrisches Pumpwerk“ ersetzt. Dananch lautet die Disposition folgendermaßen:


Disposition:

(originale Schreibweise)

Hauptwerk

Positiv

Pedal

 

Bordun

Prinzipal

Hohlflöte

Oktave

Quinte

Waldflöte

Mixtur

Krummhorn

16

8

8

4

22/3

2

IV

8

 

Geigenprincipal

Lieblich Gedackt

Flaute amabile

Querflöte

Sesquialtera

8

8

4

2

II

 

Subbass

Principal

Oktavbass

Nachthorn

Posaune

16

8

4

2

16

 


1954


Emil Hammer (Hannover) versucht eine weitere
„Klangverbesserung“ und ersetzt dabei das komplette Hinterwerk. Ein nicht-klingendes Prinzipal 4 Register mit Überlänge steht im Prospekt. Damit verändert sich die Disposition weiter:


Disposition:

(originale Schreibweise)

Hauptwerk

Positiv

Pedal

 

Bordun

Prinzipal

Quintade

Oktave

Gemshorn

Quinte

Schalmey

Prinzipal

16

8

8

4

2

22/3

8

4

 

Gedackt

Prinzipal

Waldflöte

Sifflöte

Zimbel

8

4

2

11/3

III

 

Subbass

Holzprinzipal

Oktave

Mixtur

Posaune

16

8

4

III

16

 


1994
/95


Neubau der Orgel durch die Firma Gebr. Hillebrand in historischer Bauweise nach norddeutschen Vorbildern unter Verwendung des restaurierten historischen Prospekts.

 


(Stand 24.05.2020; Literatur und Quellen: http://www.barockorgel.de/dispositio.html, Abrufdatum 08.01.2013; Booklet der CD „Goldberg-Variationen, Daniel Stickan, Barockorgel Scharnebeck“; Label „exaudi!“, Jens Scharnhop, 2012; gem. exaudi, J. Scharnop: Hillebrand, M., Altwarmbüchen; Archive von St. Marien, Scharnebeck und der Schifferkirche, Lüneburg)

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