Altenesch, St. Gallus

Orgel von Georg Wilhelm Wilhelmi (1794 und 1795)

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Der Bau einer dem heiligen Gallus geweihten Kirche auf dem Süderbrook wird im Jahr 1299 erstmals urkundlich erwähnt. Der hölzerne Turm entsteht 1720. In der Kirche befinden sich unter anderem eine Kanzel von Ludwig Münstermann (um 1620), eine Weltgerichtsdarstellung als Wandmalerei aus dem 15./16. Jahrhundert, ein Beichtstuhl aus dem 15. Jahrhundert sowie eine ca. 800 Jahre alte Marienfigur.

Die Orgel der Kirche St. Gallus ist wahrscheinlich die letzte fast vollständig erhaltene Orgel des Stader Meisters Georg Wilhelm Wilhelmy von 1794/1795. Sie wird 2007/2008 in etwa 15-monatiger Bauzeit durch die Orgelmakerij van der Putten aus den Niederlanden wiederhergestellt.


Anm.:
originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).

Disposition:

(18 / HW/BW/Ped)

Hauptwerk

Brustwerk

Pedal

 

Principal

Quinta Dena
Gedackt
Octav
Quinta
Octav
Mixtur
Trompete

8

16

8

4

3

2

4f.

8

 

P: r

original

Quinta Dena
Octav
Flöte
Sesquialtera
Dulcian

8

4

4

2f.

8

 




r

r

Octav
Octav
Posaune

Trompete
Subbass

8

4

16

8

16

 



*

r

or

 


Pfeifenwerk:

 

P

*

(  )

or

r

=

=

=

=

=

im Prospekt

Posaune 16’

1794 (ohne Zeichen)

1861

2007/2008

d. h. in der verzierten Vorderseite der Orgel

Becher aus Holz

Georg Wilhelm Wilhelmy (Stade)

Johann Claussen Schmid (Oldenburg)

van der Putten (Finsterwolde, NL): rekonstruiert

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:

Pedalumfang:

Tonhöhe:

Stimmung:

Koppeln:

Subbass 16:

3 Sperrventile:

Tremulant:

CD – c'''

CD – d'

a' = 484 Hz

nach Young 1/6 Komma

Manualkoppel: r; Pedalkoppel: Einbau bei Restaurierung

auf separater Lade wiederverwendet (19. Jhd.)

r

r


Bau-/Restaurierungsgeschichte

1794/95

Neubau durch Georg Wilhelm Wilhelmy (Stade) mit 17 Registern auf zwei Manualen und Pedal.

 

 

1861

Umbau durch Johann Claussen Schmid (Oldenburg): Im Pedal wird Trompete 8 durch Subbass 16 ersetzt und Quinta Dena 16 im HW wird zu Bordun 16 umgebaut.

 

 

1938

Einbau neuer Prospektpfeifen durch Alfred Führer (Wilhelmshaven): Einbau einer Pedalkoppel, neuer Balg, Terzian ersetzt Salicional 8 im Brustwerk, Wiederherstellung des Tremulanten.

 

 

1969

Umbau durch Werner Bosch (Kassel): Erneuerung der gesamten Spieltechnik, Änderung der Windanlage, Einbau des Tons Cis im Manual und Pedal, Aufrücken aller Pfeifen um zwei Halbtöne, Verlängerung der offenen Pfeifen durch Stimmringe, Besetzen des Vakantplatzes im Brustwerk durch Dulcian 8.

 

 

2007/08

Restaurierung der Orgel durch Orgelmakerij van der Putten (Finsterwolde, NL) Bei den im Original erhaltenen Registern werden die Töne h’’ und c’’’ ergänzt.

 


(Stand: 12.02.2020; Literatur und Quellen: Walter Kaufmann: Die Orgeln des alten Herzogtums Oldenburg, Oldenburg 1962; Fritz Schild: Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Wilhelmshaven 2008; Festschrift zur Wiedereinweihung der Orgel, Altenesch 2008; Die Orgelsachverständige der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg)

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