Orgel von Ahrend (2004/2008/2012)
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Mit der neuen Ahrend–Orgel für die ev.-ref. Kirche gibt es in Oldersum seit dem Jahr 2004 ein weiteres hochrangiges Instrument im Spätbarock-Stil von überregionaler Bedeutung. Der erste Bauabschnitt des Brustwerks mit dem Einbau der Klaviatur und der Windlade wird 2008 mit den Registern Holzgedackt 8’ und Holzflöte 4’ begonnen. Die Orgel wird 2012 vollendet und verfügt nun über 18 Register. (HW: zehn, BW: fünf, Ped: drei)
In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Orgeln in Neermoor und Veenhusen bildet die alte „Herrlichkeit Oldersum“ mit den kostbaren alten Instrumenten in Gandersum, Simonswolde und Tergast und den neuen Orgeln in Oldersum eine vielfältige und eigenständige Orgellandschaft.
Anm.: originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).
Disposition:
(15 / HW/BW/Ped, geplant: 18 / II/Ped)
Hauptwerk | Brustwerk | Pedal | |||||||||
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Principal Hohlflöte Viol di gamba Octave Rohrflöte Octave Waldflöte Sesquialtera Mixtur Dulcian | 8’ 8’ 8’ 4’ 4’ 2’ 2’ 2f. 4f. 8’ |
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| Holzgedackt Holzflöte Nasat Octave Krummhorn | 8’ 4’ 22/3’ 2’ 8’ |
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+ + * | Subbass Trompetenbass Octavbass | 16’ 8’ 4’ | ||
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* + | = = | B/D 2012 | Bass und Diskant
Jürgen Ahrend | ||||||||
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Manualumfang: Pedalumfang: Tonhöhe: Stimmung: Gehäuse: Innenkonstruktion: Koppeln: Nebenzug: Traktur: Schleifladen Tremulant Vogelgesang | CD – e''' CD – d' a' 440 Hz modifiziert mitteltönig aus Eichenholz (alles) aus Eichenholz Manualschiebekoppel: BW/HW, Pedalkoppel: HW/Ped zur Veränderung der Schleifenteilung (c'/cis') mechanisch |
Bau-/Restaurierungsgeschichte
1461 | Die Oldersumer Orgelgeschichte reicht weit in das 15. Jahrhundert zurück. Das Testament des Häuptlings Wiard zu Uphusen und Oldersum von 1461 gehört mit zu den frühesten Zeugnissen über das Vorhandensein von Orgeln in Ostfriesland. Dort heißt es : „...item so sollen myne erven Mester Clemens betalen dat achterstallige gelt van den orgeln.“ Über den Orgelbauer „Mester Clemens“ ist sonst nichts bekannt. |
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1589 | Im „Lagerboek“ von 1589 gibt es Informationen über die großzügige Bezahlung des Organisten. „Des Orgels Intraden“: „De Organist heeft iaerlicks utt de kerkelyke middelen to ontfangen de summa van söstig Caroliguldens.“ |
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1622 | Die Oldersumer Kirche erhält eine neue Orgel von einem unbekannten Meister. Es muss sich um eine Orgel im Spätrenaissance-Stil handeln, die bis 1796 wahrscheinlich auf einer Schwalbennestempore an der Nordseite der Kirche steht. |
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1670 | Der Orgelbauer Johannes Pauly wohnt um 1670 in Oldersum. |
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1796 | Der Emder Orgelbauer Johann Friedrich Wenthin baut eine neue Orgel mit zwölf Registern, die vor dem Chor im Osten der Kirche aufgestellt wird. Von dieser herrlichen Rokoko-Orgel steht heute noch ein Schwesterinstrument in der alten Backemoorer Kirche. |
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1916 | Die neue Orgel wird bei einem Brand der Kirche zerstört. |
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1935 | Die für die neue Kirche erbaute Orgel der Firma Klaasmeier erhält 19 Register, die dem Zeitgeschmack entsprechend pneumatisch gesteuert werden. Jedoch ist schon zehn Jahre später dieses Instrument defekt. |
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1952 | Am 02. Juni 1952 stellt der Landeskirchenmusikwart Rolf Hallensleben in einem Gutachten fest: „Die Orgel ist abgängig!“ |
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1965 | Es wird am 23.11.1965 bei der Firma Karl Schuke in Berlin eine neue Orgel gekauft, die ursprünglich für die viel größere Kirche in Eilsum bestimmt ist. Mit ihren sieben Registern im Manual und zwei Registern im Pedal stellt diese Orgel in Disposition und Klang eine Minimallösung dar, die aus der Situation der 60er Jahre zu verstehen ist, als der Nachholbedarf nach dem Krieg mit möglichst preisgünstigen Instrumenten gedeckt werden muss. |
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1995 | Der Steinfurter Orgelbauer Dieter Bensmann baut für die katholische Kirchengemeinde St. Marien eine sehr klangschöne Orgel mit zehn Registern im Renaissance-Stil. |
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2004 | Die neue Orgel wird von Jürgen Ahrend eingeweiht. Es werden zunächst das Hauptwerk und das Pedal gebaut. |
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2008 | Der erste Bauabschnitt des Brustwerks wird mit dem Einbau der Klaviatur und der Windlade mit den Registern Holzgedackt 8’ und Holzflöte 4’ begonnen. Geplant sind drei weitere Register. Die Windlade und das Register Holzgedackt 8’ werden von dem ehemaligen Werkstattleiter der Orgelbauwerkstatt Ahrend – Hermann Schmidt – unentgeltlich gebaut. |
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2011/12 | Die noch fehlenden Register können eingebaut werden: Nasat 22/3’, Octave 2’ und Krummhorn 8’. Am 14. Oktober 2012 findet die Einweihung der fertigen Orgel statt. |
(Stand 26.01.2022)