Rysum, Ev.-ref. Kirche

Die ev.-ref. Kirche Rysums steht auf dem höchsten Punkt der Rundwarf des Ortes. Bereits im 14. Jahrhundert wird anstelle des alten Chors ein Backsteinturm gebaut, zu Beginn des 15. Jahrhunderts das alte Schiff der Kirche durch einen rechteckigen Saalbau ersetzt und an den Turm aus dem 14. Jahrhundert angebaut. Die Tuffsteine der alten Kirche werden dabei im unteren Teil der neuen Kirche als Baumaterial verwendet. Der Innenraum ist schlicht gehalten. Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1801 und die Orgelempore ist von 1513. An ihr finden sich die Worte: „Dieser Bau wurde begonnen zur Zeit von Victor Vriese, Ritter des Goldenen Vlieses...“. An den Wänden hängen Trauertafeln verschiedener Burgbewohner.

Eine Besonderheit ist die 1457 gebaute Orgel, die eine der ältesten und besterhaltenen Orgeln Deutschlands und Nordeuropas ist. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts soll die alte Orgel durch eine neue ersetzt werden, doch sowohl der Erste Weltkrieg als auch Geldmangel verhindern diese Pläne.

Die Chronik Eggerik Beningas berichtet, die Rysumer hätten einen Häuptling darum gebeten, dass er ihre „vette Beste“ (fetten Rinder) über die Ems nach Groningen bringen möge, damit sie ihre Schulden wegen „des örgels“ begleichen könnten.

Anm.: originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen in römischen Zahlen.

Disposition:

(7 / I)

(Stand 22.05.2020; Literatur und Quellen: www.genealogie-forum.de, 23.12.2009)