Gifhorn, St. Nicolai

Orgel von Christian Vater (1748)

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Der hannoversche Hof-Orgelbaumeister Christian Vater erbaut die Orgel in der St.-Nicolai-Kirche in Gifhorn im Jahr 1748. Die dabei auftretenden, zahlreichen Schwierigkeiten führen zwölf Jahre später bereits zu einer umfassenderen Reparatur.

Ende des 19. Jahrhunderts werden Originalregister den „modernen“ Klanggewohnheiten angepasst. In der Folge werden mehrere Anläufe für eine Umstimmung der Tonhöhe oder den Ersatz der Orgel unternommen, die jedoch letztlich aus Kostengründen vereitelt werden. Die Firma Furtwängler & Hammer führt 1935 eine Restaurierung im Rahmen der „Orgelbewegung“ (neobarocke Reformbewegung im Orgelbau, heute als falsche Richtung angesehen) durch. Anscheinend sind zu diesem Zeitpunkt aber die originalen Registerschilder auf dem Orgelgehäuse bereits übermalt und somit die Originaldisposition nicht mehr bekannt.

Während der Kirchenrenovierung 1960/1961 wird die letzte größere Reparatur 1961 mit einer Verlagerung der Orgel von der oberen auf die untere Empore durch die niederländische Firma Flentrop (Zandaam) ausgeführt. Die Restaurierung umfasst auch eine farbliche Gestaltung des Orgelprospekts (der künstlerischen, verzierten Vorderseite der Orgel) – dem Altar angepasst und in der Farbskala reichhaltiger ausgestattet. Nach langer Vorplanung werden 1996 die Arbeiten für die jüngste Restaurierung des Orgelwerks an die Firma Gebr. Hillebrand aus Altwarmbüchen bei Hannover und für die Farbfassung des Orgelgehäuses an die Firma Ochsenfarth in Paderborn vergeben. Im Februar 2000 werden die Arbeiten schließlich abgeschlossen.

Die Orgel ist auf der NOMINE-CD „Orgellandschaften“ zu hören. Ausschnitte sind auf der Seite  unseres Partnershops jpc zu hören. Bitte hier klicken, um zum jpc-Partnershop zu gelangen.


Anm.: originale Schreibweise nach den Registerbezeichnungen von 1752 in der Einheit Fuß.
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach.

Disposition:

(24 / HW/BW/Ped)

Werck

Brust

Pedal

 

Principal

Quintadena

Rohrflöte

Octave

Gemshorn

Quinta

Rauschpfiff

Mixtur

Trommeta

Vox Humana

8 fuß

16 fuß

8 fuß

4 fuß

4 fuß

3 fuß

2fach

4fach

8 fuß

8 fuß

 

Gedackt

Hohlflöt

Octava

Waldpfeif

Sesquialtera

Scharff

Hautbois

8 fuß

4 fuß

2 fuß

2 fuß

2fach

3fach

8 fuß

 

Principal

Subbas

Octava

Rauschpfeif

Posaune

Trommet

Cornet

8 fuß

16 fuß

4 fuß

2fach

16 fuß

8 fuß

2 fuß

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:
Pedalumfang:

Koppeln:
Ventil

Tremulant
Cimbelglocken

C, D – c'''

C, D – d'

Schiebekoppel


Bau-/Restaurierungsgeschichte

?

Das Baujahr und der Erbauer der ersten Nicolai-Orgel sind nicht bekannt.

 

 

1628

Der Organist Georg Evers wird erwähnt.

 

 

1742

Der hannoversche Hof-Orgelbaumeister Christian Vater erstellt einen Bericht über die Besichtigung der damals vorhandenen Orgel. Allerdings macht dieses Instrument einen recht desolaten Eindruck und Vater schlägt vor, eine neue Orgel zum Preis von 570 Talern zu erbauen.

 

 

1748

Fertigstellung der neuen Orgel durch Christian Vater.

 

 

1760

Gutachten und Reparatur durch Georg Stein (Lüneburg).

 

 

1842/43

Bearbeitung durch den Hof-Orgelbauer Meyer.

 

 

1872

Umarbeitung der Quintadena 16 (Fuß) zum Bourdun 16, Ersatz originaler Stimmen zugunsten Viola di Gamba, Salicional und Violoncello.

 

 

1935

Restaurierung durch die Firma Furtwängler & Hammer im Stil der „Orgelbewegung“.

 

 

1961

Reparatur durch die niederländische Firma Flentrop (Zandaam). Verlagerung der Orgel von der oberen auf die untere Empore, farbliche Gestaltung des Orgelprospekts.

 

 

2000

Abschluss der Restaurierung des Orgelwerks durch die Firma Gebr. Hillebrand im Februar. Farbfassung des Orgelgehäuses durch die Firma Ochsenfarth in Paderborn.

 


(Stand 24.05.2020; Literatur und Quellen: Internetseite Kirchengemeinde Gifhorn http://www.nicolai-gifhorn.de/Die_Kirche,Orgel.html)

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