Apensen, Ev.-luth. Kirche

Orgel von Philipp Furtwängler (1853), Restaurierung durch Orgelbau Rowan West (2014/15)

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Die Orgel in Apensen wird 1853 von Philipp Furtwängler ursprünglich für eine ältere Kirche gebaut und dient dem Orgelneubau in Twielenfleth (Altes Land) als Vorbild.

Nach einem Kirchenneubau (1910) wird das Instrument in Apensen in der neuen Kirche wieder aufgebaut – wenn auch verändert. Der zeittypische Umbau der Orgel von 1953 verändert das Instrument in pseudobarocker Weise und prägt die Furtwängler-Orgel bis heute. Eine Restaurierung der Orgel und Rückführung auf den Zustand von Furtwängler erfolgt im Jahr 2014 durch die Firma Orgelbau Rowan West. Schließlich wird am 08. Februar 2015 die restaurierte Orgel eingeweiht.


Anm.:
originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).

Disposition v. d. R.:

(19 / II/Ped)

Manual I

Manual II

Pedal

 

Prinzipal

Bordun

Rohrflöte

Oktave

Gedackt

Quinte

Oktave

Tertia

Mixtur

Trompete

8

16

8

4

4

22/3

2

13/5

3f.

8

 

F/1920 *

F **

F

?

F

M

K

K

K

H/K

Geigenprinzipal

Gedackt

Gemshorn

Flageolet

Spitzig

8

8

4

2

2f.

 

K/F

F

?

K

K

Subbaß

Oktave

Oktave

Posaune

16

8

4

16

 

F

F

F

K

 


Pfeifenwerk:

 

*

**


F

M

H

K

=

=


=

=

=

=

Prinzipal 8'

Bordun


1853

1895

1909/10

1953

C – Fis gedeckte Pfeifen, ab G im Prospekt

erst ab A


Philipp Furtwängler (Elze)

Marcussen (aus der Orgel St. Peter)

Furtwängler und Hammer

Kemper

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:

Pedalumfang:

Tonhöhe:

Stimmung:

Koppeln:

3 Keilbälge

C, D – f'''

C – c'

etwas über normal

gleichstufig

Manualkoppel, Pedalkoppel I


Bau-/Restaurierungsgeschichte

1791

Im „Inventarium des Corporis bonorum Ecclesiastici“ von 1791 wird noch keine Orgel erwähnt.

 

 

1853

Das Instrument von Philipp Furtwängler aus Elze von 1853 ist wohl die erste Orgel in der Kirche zu Apensen. Das Instrument Furtwänglers hat die folgende Disposition:

 

Disposition:

(originale Schreibweise)

Hauptmanual

II. Manual

Pedal

 

Principal

Bordun

Rohrflöte

Spitzflöte

Octav

Gedactflöte

Quinte

Octav

Mixtur

8

16

8

8

4

4

3

2

4f.

 

Geigen Principal

Lieblich Gedact

Salicional

Gemshorn

Flageolet

8

8

8

4

2

 

Subbaß

Octavbaß

Octav

Posaunenbaß

16

8

4

16

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:

Pedalumfang:

Winddruck:

Koppeln:

Manualwindlade:

Kalkantenglocke

3 Keilbälge

C, D – f’’’

C – c’
30 Grad (65 – 70mmWS)

Manualkoppel, Pedalkoppel I

durchschoben

 


1909
/10


Bedingt durch einen Kirchenneubau wird die Orgel von der Firma Furtwängler & Hammer aus Hannover abgebaut und in der neuen Kirche wieder neu aufgestellt. Es werden dabei folgende Veränderungen an dem Instrument vorgenommen: Der Winddruck wird von 30 Grad (65 – 70mmWS) auf 83mm Wassersäule erhöht, im Manual I wird Gamba 8’ für die Spitzflöte eingebaut, Trompete 8’ wird auf pneumatischer Zusatzlade im Manual I ergänzt, auch im Pedal wird auf einer Zusatzlade ein Register Cello 8’ ergänzt und im Pedal wird Posaune 16’ entfernt. Dafür wird ein Violon 16’ eingebaut.

 

 

1917

Die zinnernen Prospektpfeifen müssen an die Heeresverwaltung abgeliefert werden.

 

 

1920

Diese Pfeifen werden durch minderwertige Zinkpfeifen ersetzt.

 

 

1934

Ein elektrisches Gebläse wird eingebaut.

 

 

1953

Die Orgel wird unter der Fachberatung von dem Kirchenmusikdirektor (KMD) A. Hoppe durch die Firma Kemper (Lübeck) umgebaut und damit barockisiert.

 

 

1970

Die selbe Firma führt eine Reinigung und Instandsetzung der Orgel durch. Dabei wird der Winddruck weiterhin erhöht und auf 93mmWS gesetzt. Außerdem werden die beiden Pedalregister Subbaß 16’ und Oktavbaß 8’ nicht wieder eingebaut.

 

 

1982

Die Orgelbauwerkstatt A. Führer (Wilhelmshaven) führt eine Durchsicht und Reparatur der Orgel durch. Hierbei werden auch die beiden Pedalregister wieder eingebaut. Die Orgel besitzt jedoch weiterhin ihre stark veränderte Gestalt.

 

 

2015

Die Orgel wird nach der Restaurierung durch die Firma Orgelbau Rowan West wieder eingeweiht. Die Disposition wird auf den Zustand von 1853 zurückgeführt. Der Standort der Orgel wird aus dem Turmraum vorgezogen. Die Restaurierung der Farbgebung erfolgt durch den Restaurator Dietrich Wellmer.

 


(Stand 31.01.2022)

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