Orgel von Gerd Sieben Janssen (1848–1855)
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Die ursprünglich einschiffige, aus Tuffstein gebaute, ev.-ref. Kirche in Emden-Larrelt entsteht vermutlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Um das Jahr 1300 wird an diese Kirche ein ungegliederter Backsteinturm angebaut. Schießscharten und Schallöffnungen weisen auf die Funktionen als Ausguck, Wehrturm und Seebake hin.
Um 1475 werden das Schiff und der Chor der alten Kirche abgerissen. Stattdessen wird das heutige, spätgotische Schiff mit sechs Jochen (dem Achsabstand zwischen zwei Säulen oder auch Pfeilern) und einem polygonalen (vieleckigen) Chorschluss erbaut. Die Joche werden außen durch schwere Strebepfeiler voneinander getrennt und erhalten große spitzbogige Fenster.
In dem Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert befindet sich noch heute eine Loge, die damals den Häuptlingen von Larrelt als Sitzplatz dient. Auf der Nordostseite des Chors wird ein kleiner, achteckiger Treppenturm gebaut, über den das Gewölbe über dem Chor und das Obergeschoss der später abgerissenen Sakristei erreicht werden kann.
Der Innenraum der Kirche wird im Nachhinein stark verkleinert. Der Ostteil der Kirche liegt hinter einer Wand verborgen und davor steht die Orgel. Die abgetrennten Räumlichkeiten werden heute anderweitig genutzt. Der westliche Teil der 40 Meter langen Kirche hat ein Tonnengewölbe aus Holz und der östliche Teil ein Sterngewölbe. Im Chor der Kirche befindet sich ein kleines romanisches, aus rotem Sandstein bestehendes Tympanon (meist mit Reliefs verziertes, an ein Dreieck angelehntes Feld mit waagerechter Unter- und bogenförmiger Oberseite, häufig als Verzierung über Portalen: hervorgehobenen Eingängen oder Fenstern) aus der Zeit um 1200. Es zeigt einen älteren, bärtigen Mann, der „Ippo“ genannt und als Stifter des Kirchenportals angesehen wird, aber auch den Entwerfer Ludbrud und den Bildhauer Menulfus. Ebenfalls noch aus der ursprünglichen Kirche stammen einige Sarkophage und Sarkophagdeckel aus dem 12. Jahrhundert.
Die Orgel der reformierten Kirche in Larrelt wird 1618/1619 von Johannes Millensis gebaut und 1848 bis 1855 von Gerd Sieben Janssen umgebaut. Etwa die Hälfte der alten Renaissance-Register ist noch erhalten. Die Orgel verfügt über elf Register auf einem Manual und angehängtem Pedal und spiegelt ebenso wie die Orgeln in Osteel und Uttum den niederländischen Einfluss im Orgelbau der Spätrenaissance wieder. Diese Orgeln mit ihren alten Bleipfeifen gelten zur Darstellung der vokal beeinflussten Polyphonie dieser Zeit als ideal.
Anm.: originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen in römischen Zahlen.
Disposition:
(11 / I/angeh. Ped)
Manual | Technische Angaben: | ||||||
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Praestant Bordun Rohrflöte Oktave Gedackt Nasat Superoktave Sesquialtera Mixtur Dulzian Trompete | 8’ 16’ 8’ 4’ 4’ 22/3’ 2’ II IV 16’ 8’ |
| r (P) #/r # # o # # */r ° #/r r, + °° */o, + °°° | Manualumfang: Pedalumfang: Winddruck: Tonhöhe: Stimmung: Gehäuse: Koppeln: Klaviaturen: Windlade: Keilbalganlage: | C – f''' C – f' (angehängt) 67mmWS ca. 1/4Ton über normal: a' = 447 Hz bei 16 °C modifiziert mitteltönig o Ped: r r o r | ||
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P + ° °° °°° * o r | = = = = = = = = | Praestant 8’ B/D Sesquialtera II Dulzian 16’ Trompete 8’ 1709 1848–1855 1954, 1988 | Prospekt Bass und Diskant 11/3’, 4/5’ ohne Repetition Teilung: C – fis°, g° – f''' Teilung: C – fis°, g° – f'''
Joachim Kayser: alte Register, wiederverwendet von Janssen Gerd Sieben Janssen (original) Firma Ahrend & Brunzema, Jürgen Ahrend (restauriert) |
Bau-/Restaurierungsgeschichte
1618/19 | Bau einer ersten Orgel durch Johannes Millensis. |
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1709 | Joachim Kayser erneuert und erweitert das Instrument. Dazu gibt die Inschrift an der Emporenbrüstung Auskunft: „Ao 1709 Hebb de Hrn Kerkvoogd – Geerd Lüpkes en Uko Okkels op’t believe van d’Agtbare Gemeente dit Orgel geheel SOLI DEO GLORIA vernieuwen, ook ’t zelve met zeven Clavibus en een Sesquialter vergrooten laten I. Rugspix“ |
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1848–55 | Technischer Neubau durch Gerd Sieben Janssen unter weitgehender Wahrung der alten Pfeifen-substanz und des ursprünglichen Klangs. |
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1954 | Restaurierung durch Jürgen Ahrend und Gerhard Brunzema. Dies ist das Opus 1 der jungen Orgel-bauer. |
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1988 | Erneute Restaurierung durch Jürgen Ahrend: dabei Rekonstruktion der Prospektpfeifen. |
(Stand 29.04.2022; Literatur und Quellen: www.genealogie-forum.de, Abrufdatum 22.12.2009; www.wikipedia.de, Abruf-datum 22.12.2009)