Orgel von Anton Heinrich Gansen (1721)
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Die Orgel in der Klosterkirche Marienthal in Krevese – zu den bedeutendsten historischen Instrumenten ihrer Art in Deutschland zählend – wird im Jahr 1721 von dem Orgelbauer, Instrumentenmacher und Bürger der Stadt Salzwedel Anton Heinrich Gansen für die kreveser Linie der Bismarcks gebaut.
Für die Musikgeschichte besonders bedeutsam ist das fast authentische barocke Klangbild der Orgel. Dieser einmalige Orgelschatz ist besonders für die Werke der zeitgenössischen Komponisten wie beispielsweise Dietrich Buxtehude, Johann Pachelbel oder Johann Sebastian Bach prädestiniert. Sie klingen in ihrer authentischen Klangfarbe so, wie zur Entstehungszeit im 18. Jahrhundert.
Anm.: originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (fs oder ’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3fag).
Anm.: Zur Bezeichnung der Register: Im Barock wird häufig die Fußtonlage der Register mit der Bezeichnung „Ton“ ergänzt. In Krevese ist diese Bezeichnung scheinbar auch mit To. oder T. abgekürzt worden, je nachdem, wie viel Platz zum Schreiben an den Registerzügen gewesen ist. Bei anderen Orgeln ist in alten Dispositionsaufzeichnungen zu lesen, dass jedes Register den Zusatz „Ton“ hat, z. B. als „Principal 16 Fuß Ton“. So wird in Krevese gelesen: „Gedackt 8 Fuß Ton“. Das bedeutet, dass dieses Register auf der Tonhöhe einer 8’-Pfeife klingt, auch wenn es bei einem Gedackt 8’ nur 4’-Länge besitzt. In Krevese scheinen alle Register, die nicht die volle Länge haben mit der zusätzlichen Bemerkung „Ton“ beschrieben worden zu sein, um deutlich zu machen, auf welcher Tonhöhe sie klingen. Das gilt in Krevese für Gedackt 8’ und Quintadena 8’ (4’-Länge, aber 8’ Tonhöhe), Subbaß 16’ (8’-Länge und 16’ Tonhöhe), Trompete 8’ im Pedal (ca. 6’-Länge, aber 8’ Tonhöhe) und Dulcian 16’ im Pedal (ca. 8’-Länge und 16’ Tonhöhe).
Disposition:
(13 / I/Ped)
Manual | Pedal | ||||||||
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Principal Gedackt Quintadena Octave Quinta Mixtur Trommeta Tremolant | 8 fs 8 fs To. 8 fs Ton 4 fs 3 fs 3, 4fag (11/3’) 8 fs |
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| Sub Bas Principal Octave Mixtur Dulcian Trommeta | 16 fs To. 8 fs 4 fs 3f (11/3’) 16 fs To. 8 fs To. |
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( ) r + | = = = | 1721 (kein Zeichen) 1962 1967 | Anton Heinrich Gansen Schuke: rekonstruiert (anh. einer ähnlichen Orgel in Dallmin) Ergänzung in einer Bauweise des 20. Jahrhunderts | ||||||
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Manualumfang: Winddruck: | C, D – c''' C, D – d' ca. 65mmWS 1/2Ton über 440 Hz (a') gleichschwebend |
Bau-/Restaurierungsgeschichte
1721 | Bau der Orgel durch Anton Heinrich Gansen. |
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1800 | Ersatz von drei Pedalregistern durch zeitgemäße Stimmen im 19. Jahrhundert. |
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1917 | Keine Abgabe der Prospektpfeifen, da diese zu bleihaltig sind. (!) |
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1962 | Restaurierung durch den Volkseigenen Betrieb (VEB) Schuke (Potsdam): „Aufarbeitung der erstaunlich umfangreichen Originalsubstanz, Ersatz einzelner desolater Pfeifen in gleicher Bauart, Wiederherstellung der alten Pedaldisposition.“ |
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1967 | Ergänzung der beiden Zungenstimmen im Pedal in einer Bauweise des 20. Jahr-hunderts. |
(Stand 24.05.2020; Literatur und Quellen: Martin Böcker, Orgelsachverständiger, Stade 2018; www.kultur-portal.maerkischeallgemeinde.de)