Lüdingworth, St. Jacobi der Ältere

Orgel von Antonius Wilde und Arp Schnitger (1598, 1682/83)

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Die Wilde/Schnitger-Orgel in der Lüdingworther St. Jacobi-Kirche ist die zweite Orgel dieser Kirche. Sie wird ursprünglich im Jahr 1598/1599 mit ca. 20 Registern von Antonius Wilde aus Otterndorf erbaut und nach der Hadeler Gottesdienstordnung solistisch im Wechselgesang mit der Gemeinde eingesetzt. Mit der sich schnell entwickelnden Orgelkunst wird bereits 1682/1683 von Arp Schnitger eine wesentliche Erweiterung vorgenommen, sodass die Orgel nun 35 Register besitzt. Jürgen Ahrend (Leer-Loga) restauriert das Instrument 1981/1982 und 1998 wird es mitteltönig eingestimmt.


Anm.:
originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen in römischen Zahlen.

Disposition:

(35 / HW/RP/BW/Ped)

Oberwerk

Rückpositiv

Brustwerk

 

Principal

Quintadene

Rohrfloit

Octave

Hohlfloit

Nahsat

Octave

Rauschpfeife

Mixtur

Zimbel

Trommette

8

16

8

4

4

3

2

II

V

III

8

 

W

W/S

W

W

W

W

W

W/S

W/S

A

W

Principal

Gedact

Spitzfloit

Octava

Waldflöt

Siflit

Sexquialtera

Terzian

Scharff

Dulcian

4

8

4

2

2

11/2

II

II

IV–VI

16

 

A/S

W

S

S

S

S

S

S

S

S/A

Gedacktes

Quintfloit (ab c)

Octave

Scharff

Regal

4

3

2

III

8

 

W

W

W/S

S

W

 


Pedal


Pfeifenwerk:

 

Principal

Untersatz

Octava

Nachthorn

Rauschpfeife

Mixtur

Posaune

Trommett

Cornet

8

16

4

2

II

V

16

8

2

 

S

W

W

A

W

A

S

W

A

W

S

A

=

=

=

1598

1682/1683

1981/1982

Antonius Wilde

Schnitger

Jürgen Ahrend

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:

Pedalumfang:

Winddruck:

Tonhöhe:

Stimmung:

Koppeln:

Cimbelstern

Vogelgesang

Tremulant

C, D, E, F, G, A – c’’’

C, D, E – d’’’

70mmWS

ca. 1/2Ton über normal

mitteltönig mit 8 reinen Terzen (1999 durch Ahrend)

Manualschiebekoppel BW an HW


Bau-/Restaurierungsgeschichte

1599

Die Orgel von Antonius Wilde wird fertiggestellt. Sie löst ein älteres Instrument von Matthias Mahn ab.

 

 

1683

Der Umbau und die Erweiterung des Instrumentes werden von Antonius Wilde durch Arp Schnitger, bzw. seinen Gesellen Weber beendet.

 

 

1746

Jacob Albrecht ersetzt den Dulcian des Rückpositivs gegen eine Vox humana 8’.

 

 

179698

Georg Wilhelm Wilhelmy fügt den Ton Dis im Pedal ein und tauscht den Cimbelstern gegen „Harmonischen Glocken“ aus.

 

 

193031

Die Orgel wird durch die Firma Furtwängler & Hammer repariert.

 

 

196061

Eine Restaurierung wird im Sinne der „Orgelbewegung“ (neobarocke Reformbewegung im Orgelbau, heute als falsche Richtung angesehen) durchgeführt, indem der Winddruck erniedrigt und darauf eine Neuintonierung vorgenommen wird. Auch eine neue Mechanik wird eingebaut.

 

 

198182

Eine Restaurierung wird von Jürgen Ahrend durchgeführt, die die Orgel wieder in den Schnitger-Zustand zurückversetzt. Zunächst wird sie allerdings auf eine wohltemperierte Stimmung nach Werckmeister eingestimmt.

 

 

1999

Während der 400-Jahr-Feier der Orgel kann die reine mitteltönige Stimmung wieder in Gebrauch genommen werden. Diese wird ebenfalls durch die Firma J. Ahrend Orgelbau realisiert.

 


(Stand 21.02.2022)

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