Wustrow, St. Laurentius

Orgel von Furtwängler & Hammer (1915)

Navigation: An der Kirche 1, 29462 Wustrow

Die heutige Orgel der St.-Laurentius-Kirche in Wustrow wird im Jahr 1915 von der Orgelbaufirma Furtwängler & Hammer (Hannover) gebaut. Das zweimanualige Werk mit 19 Registern wird hinter dem klassizistischen Orgelprospekt (der künstlerischen, verzierten Vorderseite der Orgel) der Vorgängerorgel eingebaut. Die Ton- und Registersteuerung ist – wie zu jener Zeit üblich – pneumatisch angelegt. Das zweite Manualwerk steht in einem Schwellkasten.

Die Kirchengemeinde lässt das vollständig alt erhaltene Instrument 1993 durch den Orgelbaumeister Franz Rietzsch (Hiddestorf) vollständig überholen und instandsetzen. Es entgeht den neobarocken Bestrebungen der „Orgelbewegung“ (einer Reformbewegung im Orgelbau, die heute als falsche Richtung angesehen wird).

Abschließend erfolgt die farbliche Gestaltung des denkmalgeschützten Orgelprospekts von 1845 (Eduard Meyer) nach originalem Befund. Seither funktioniert die Orgel technisch einwandfrei und ist eines der pneumatischen „Vorzeigeinstrumente“ des Wendlandes.


Anm.: originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).

Disposition:

(19 / II/Ped)

I. Manual

II. Manual  (im Schwellkasten)

Pedal

 

Bordun

Principal

Viola di Gambe

Offenflöte

Oktave

Rohrflöte

Mixtur

Trompete

16

8

8

8

4

4

2–3f.

8

 

Geigenprincipal

Harmonieflöte

Salicional

Liebl. Gedackt

Aeoline

Fugara

8

8

8

8

8

4

 





*

Subbaß

Gedacktbaß

Violon

Principalbaß

Cello

16

16

16

8

8

 


Pfeifenwerk:

 

*

=

Aeoline 8

Schwebung

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:
Pedalumfang:

Nebenzüge/Koppeln:

4 feste Kombinationen:

beim Manualwechsel:
Rohrwerkabsteller

C – g'''

C – d'

Manualkoppel: II/I; Pedalkoppeln: I, II; Oberoktavkoppeln: I, II, II/I; Unteroktavkoppel: II

p, mf, f, tutti

Möglichkeit zur automatischen Pedalumschaltung


Bau-/Restaurierungsgeschichte

1845

Neubau einer einmanualigen Orgel durch Eduard Meyer (Hannover).

 

 

1915

Hinter dem Orgelprospekt der Meyer-Orgel baut die Firma Furtwängler & Hammer (Hannover) ein neues zweimanualiges Instrument mit 19 Registern mit pneumatischer Ton- und Registertraktur.

 

 

1917

Zwangsabgabe der noch originalen Meyerschen Prospektpfeifen aus zwölflöthigem Zinn an die Heeresverwaltung für Kriegszwecke. Späterer Ersatz durch stumme Zinkpfeifen.

 

 

1993

Grundlegende Überholung und Instandsetzung der vollständig alt erhaltenen Orgel durch Franz Rietzsch (Hiddestorf). Abschließend erfolgt die farbliche Gestaltung des denkmalgeschützten Orgelprospekts von 1845 nach originalem Befund.

 


Empfehlung:

 

♫♪

Kleine Geschichte der Wustrower Orgeln (Festschrift)

Kirchenvorstand Wustrow (hrsg.), Lüchow 1993 (mit Beiträgen über die Vorgängerorgeln [Stein 1776 und Meyer 1845] über Erbauung und Geschichte der Furtwängler & Hammer-Orgel sowie über den romantischen Orgelbau im 19. Jahrhundert)

 


(Stand 24.05.2020)

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